Obwohl diese Merkmale keinen unmittelbaren "Selektionsvorteil" nach dem ersten Augenschein zu bieten scheinen, kann ein solcher evolutionsbiologischer Nutzen durch das "Handikap-Prinzip" plausibel gemacht(?) werden: Bei der Partnerwahl werden "luxuriöse" Merkmale und "schwierig zu produzierende Signale" bevorzugt berücksichtigt, die mit einem erhöhten Aufwand und Risiko verbunden sind, da diese einen indirekten Rückschluss auf die genetische Qualität erlauben und schwierig zu fälschen, also echt, sind. Diese Hypothese ist jedoch ebenfalls nicht unumstritten. Nach dieser These wird dabei also nicht nur vom Körper eines Menschen , sondern auch von der ihm gestalteten Umwelt auf die Art und Qualität seiner Gene geschlossen.

Wir zitieren nochmals aus dem Werk von Junker und Paul (Seite 154) : "Darwins Theorie der sexuellen Auslese erklärt zusammen mit dem Handikap-Prinzip die beiden ersten Elemente der Kunst, die sich auf ihre Form beziehen: Schönheit, Außergewöhnlichkeit, Verschwendung und Luxus sind Signale für die genetischen Qualitäten ihrer Produzenten bzw. Besitzer."

Eine Kernaussage sei hier aus der angegeben Literaturquelle noch zitiert: ...Eroberer aller Zeiten (haben) nicht nur die Festungen, sondern auch die Kunstwerke eines Volkes zerstört. Mit der Kunst erreichen und feiern die Menschen nichts anderes als die (partielle) Lösung eines der größten Probleme, vor denen jede Gemeinschaft aus Individuen besteht mit unterschiedlichen Interessen steht: die Koordination und Sychronisation ihrer divergierenden Ziele als Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation."

Für Einzelheiten dieser Hypothese verweisen wir auf die Originalliteratur [1].

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[1] Thomas Junker, Sabine Paul: Der Darwin Code; Die Evolution erklärt unser Leben, C.H.Beck, 2009, ISBN 978 3 406 58489 3