Die Merkmale, die für Kunst und Lebenskunst ähnlich oder die miteinander verbunden sind sowie die möglichen Wirkungen von Bildwelten auf den Betrachter seien hier kurz zusammengefasst aus dem Abschnitt "allgemeine Wirkungen der Kunst" zitiert:

- Die herausragende Bedeutung der Phantasie

- Beförderung des allgemeinen Wohlbefindens durch selbstbelohnende , inhärent lustvolle ästhetische   Praktiken(individuelle oder sozial geteilte);

- Übung und Steigerung motorischer und technischer Fähigkeiten;

- Beförderung von sozialer Kommunikation , teilweise auch sozialer Kooperation;

- intensivierte Selbstwahrnehmung , emotionale Selbstregulation und Verbesserung der Selbstklarheit durch den  "Gebrauch" der Künste für das Wecken, Steigern , Beruhigen, simulative Ausagieren und reflexive Deuten von
  Gefühlen;

- Erproben und Neujustieren von Ethiken des Wertens und Handelns im realitätsentlasteten Simulationsmodus;

- Erkunden von (fiktiven) Möglichkeitsspielräumen und Chancen des Andersdenkens und Andershandelns;

- Anregung, Beschäftigung , Herausforderung komplexer kognitiver Verstehensleistungen, einschließlich des Umgangs mit Mehrdeutigkeit und potenziell unendlicher Deutbarkeit.

 

"Künstlerische Bildwelten fordern die Wahrnehmung einer Reihe miteinander verschränkter Merkmale. Hierzu gehören die Interdependenz von Inhalt und Form und, im Zusammenhang damit, die Interpretationsoffenheit, die Komplexität, die Originalität, die Individualität und die Gesellschaftlichkeit, die Geschichtlichkeit."

"Bilder bieten dem Betrachter, psychoanalytisch betrachtet, ... : "Sehnsüchte, Wünsche und Phantasien, aber auch tabuisierte Gefühle und Impulse. die er ablehnt oder in sich selbst verleugnet, kann er von innen nach außen, auf Bilder, projizieren und dadurch einen "erlaubten" Zugang zu seinem Unbewussten finden. Der Betrachter fühlt sich vom Bild fasziniert und emotional intensiv angesprochen, gerade weil Unbewusstes für ihn "sichtbar-gemacht", d.h. wahrnehmbar und kommunizierbar wird, ohne dass es der eigenen Zensur anheim fällt. Das Dargestellte, Bedrohliche und Unheimliche begegnet ihm in der Außenwelt- im Bild des Künstlers- und nicht als eigener verbotener Triebimpuls, als persönliche, peinliche oder erschreckende Phantasie. Dieser Prozess kann für den Betrachter wie eine Katharsis wirken.

 

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