Symbole

Die Verwendung bzw. Einbindung von symbolhaften Elementen in einem darstellenden Gesamtkontext einer Relief- und Medaillengestaltung erscheint uns als sinnvolle und persönlichkeitserweiternde Ergänzung zu einer fast ausschließlich von Naturwissenschaft und Technik geprägten beruflichen Tätigkeit. Da die hier gezeigten Medaillen und Reliefs fast immer auf eine symbolhafte Darstellung zurückgreifen- lohnt es sich vielleicht deshalb an dieser Stelle noch einige Hinweise auf das Wesen von Symbolen und Symbolik allgemein zu geben:

Zitate aus dem Vorwort zum Buch "Symbole von A bis Z", Klausbernd Vollmer, 2004, Paurl Moewig Verlag, Rastatt:

"Das Symbol ist ein Sinnbild - ein Bild, das für einen Sinn steht. Das Unsichtbare des Sinnes bekommt einen Ausdruck im Bild.

... Der Mensch benötigt Symbole, um Unverstandenes einzuordnen und verstehen zu können. C.G. Jung ging davon aus, dass jeder Mensch in seinem Unbewußten einen Speicher besitzt, in dem die Grammatik der Bilder, Symbole und Zeichen abgespeichert sind. Das sind unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten, die eine Möglichkeit und zugleich auch eine Begrenzung darstellen. Diese Wahrnehmungsmöglichkeiten bringen sowohl bestimmte Symbole hervor als auch deren Bedeutung.

... Aber diese Bedeutungen sind keineswegs eindeutig, denn das Symbol spricht mit gespaltener Zunge. Es ist mehrdeutig ..

... Wer von eindeutigen Bedeutungen eines Symbols ausgeht, hat die innere Dynamik dieser Spache nicht verstanden.

... Ein Symbol ist ein Stellvertreter, ein Kennzeichen und bleibt ohne Verstehen leer.

... Doch das richtige Verstehen gibt es nicht: Symbole und Bilder werden nicht objektiv, sondern durch eine Interpretation wahrgenommen.

... Symbol, Zeichen und Bild fordern eine Interpretation heraus, die eine Bedeutung schafft. " Ende des Zitates.

So wünscht Ihnen der Gestalter der in dieser Webseite dargestellten Medaillen, dass Ihnen zumindest einige dieser Medaillen persönliche Anregungen geben, weiter und kritisch zu denken und ihre eigene Position zum Dargestellten zu klären.

Der Verfasser dieser Zeilen weist darauf nochmals hin, dass die Mehrdeutigkeit von Symbolen jedoch nicht mit Beliebigkeit zu verwechseln ist. Eine Situation, die übrigens auch bei der (psychologischen) Deutung der Symbole auf Tarotkarten zu beachten ist- einer Deutung, die ebenfalls in entscheidendem Maße vom persönlichen Kontext und der momentan empfundenen persönlichen Situation abhängig ist.

Symbole und symbolhafte Darstellungen sind weit verbreitet - auch wenn uns das vielleicht bei oberflächlicher Betrachtung nicht immer bewusst ist. Nicht nur im religiösen Bereich, im "staatstragenden" Bereich und in der Werbung sind wir von ihnen umgeben- auch Handlungen können durchaus symbolhaften Charakter im Alltag haben.

Symbole sind Sinnbilder- Bilder also, die über sich selbst hinaus auf einen zunächst unsichtbaren Sinn verweisen. Um Unverstandenes und Geheimnisvolles einordnen zu können, schafft sich der Mensch Symbole. Der Psychoanalytiker C.G. Jung war der Auffassung, dass jeder Mensch in seinem Unbewußten eine Grammatik von Bildern, Symbolen und Zeichen abgespeichert hat. Nach Goethe ist ein Symbol eine "lebendig-augenblickliche Offenbarung des Unerforschlichen". Damit weisen sie über den rein rationalen Bereich hinaus.

Dadurch werden besondere intuitive Wahrnehmungs- und Interpretationsmöglichen begründet. Symbole sind im allgemeinen nicht eindeutig , nicht im Verhältnis "eins zu eins" übersetzbar, wie es manche Bücher über Traumsymbole versuchen. Eine angemessene Deutung von Symbolen ist nur in der Beachtung des "Gesamtzusammenhangs" des Dargestellten möglich- damit ist das Denken in Zusammenhängen gefordert. Somit sagt die Deutung einer symbolhaften Darstellung auch etwas über den Interpretierenden und seine individuelle Situation aus- wie wir es bereits oben beschrieben haben.

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